Kurhaus Binz Kurhaus Binz
Kurhaus Binz
Kurhaus Binz

Kurhaus Binz

Historische Gebäude
Binz

Nobles Haus am Meer

Durch Berliner Bankiers finanziert, wurde das Kurhaus in Binz 1890 als großzügiger Fachwerkbau eröffnet. Kaiserin Viktoria zählte zu den ersten Gästen. Durch einen Brand wurde das Haus 1906 zerstört, aber bereits ein Jahr später aus Stein wiederaufgebaut. Zusammen mit dem Hotel Kaiserhof verkaufte die Gemeinde das Kurhaus in den 1920er Jahren in private, jüdische Hände. Das Haus wurde zu einem beliebten Treffpunkt wohlhabender Gäste. Durch die Nationalsozialisten wurde der Inhaber enteignet, das Haus an Zwangstreuhänder vergeben und später verkauft.

Den Krieg hat das Kurhaus unbeschädigt überstanden. Nach 1945 wurden sowjetische Soldaten und Flüchtlinge einquartiert. Der frühere Besitzer kam zurück, ihm wurde das Haus schließlich wieder zugesprochen. Aber er wurde im Zuge der Aktion Rose 1953 wieder enteignet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er angeblich Verpflegungsrationen von Bergleuten an Schweine verfüttern ließ.

Ab 1955 diente das Haus als Erholungsheim der Nationalen Volksarmee der DDR. Ab den 1960er Jahren wurde es vom Reisebüro der DDR übernommen und stand allen Gästen von Binz offen. Später erhielt das Haus auch einen Intershop, in dem man nur mit konvertierbaren Währungen oder sogenannten Forumschecks einkaufen konnte. Im Kurhaus-Saal fanden Großveranstaltungen statt.

Nach 1989 übernahm eine Hotelkette das Haus von der Treuhand, rekonstruierte und sanierte es nach den ursprünglichen Plänen und baute auch den Kaiserhof neu auf, der durch Lobby und Café Glashaus mit dem Kurhaus verbunden wurde. Das Kurhaus war das erste Fünf-Sterne-Superior-Hotel des Landes. Diese Bewertung gab das Haus später allerdings zurück und ist nicht mehr DEHOGA-zertifiziert.

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