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St.-Bartholomaei-Kirche Demmin

Kirchen & Klöster, Backsteingotik
Demmin

Wenn Sie nach Demmin hineinfahren, sieht man aus allen Himmelsrichtungen den 95,8 m hohen Turm der St. Bartholomaei-Kirche. Dieser lockt Sie vielleicht, hier Station zu machen und sich dieses Bauwerk anzuschauen.

Die St.-Bartholomaei-Kirche gehört zu den großen Stadtkirchen im vorpommerschen Raum. Der Name der Kirche geht zurück auf Jesu Jünger "Bartholomaeus". Einwandernde Siedler verehrten ihn als Schutzpatron ihrer Zünfte.

Dieser Sakralbau ist eine dreischiffige, kreuzrippengewölbte gotische Backsteinhallenkirche. Eine erste Kirche wird in Demmin bereits 1260 erwähnt. Die Kirche wurde wiederholt zerstört, aber immer wieder aufgebaut.

So wurde sie im 30-jährigen Krieg stark beschädigt. Während der Belagerung Demmins durch die Brandenburger im brandenburgisch-schwedischen Krieg wurde sie 1676 beim großen Stadtbrand zerstört. Nur die Umfassungsmauern und die Stützpfeiler blieben erhalten. Damals ging auch die reiche Innenausstattung verloren.

Die Wiederherstellung der Kirche begann 1684. Sie zog sich bis 1734 mit dem Einzug neuer Kreuzrippengewölbe hin. Der Turm war damals allerdings wesentlich niedriger als heute und trug eine barocke Haube.

Eine durchgreifende Instandsetzung und Umgestaltung geschah nach Schinkel-Plänen in den Jahren 1856 bis 1867 durch Friedrich August Stüler (Berlin) und Bartholomäus Weber (Stettin).

Das großartigste und bedeutendste Ergebnis der Erneuerung ist aber der hochaufragende, völlig aus Ziegelsteinen gemauerte Turm. Er ist 92,5 m hoch, das Kreuz misst 3,30 m. Reich gegliedert bietet er mit seinen hohen Durchbrüchen ein ungewöhnliches, einmaliges Bild in der norddeutschen Kunstlandschaft.

Mit diesem Turm besitzt Demmin eines der interessantesten Baudenkmale des 19. Jahrhunderts.

Nach einer Notreparatur in den Jahren 1937/38 wurde eine tiefgründige Totalreparatur immer notwendiger. Lange geplant, wurde sie aber erst nach der Wende 1989 möglich. 1994 konnten die Arbeiten am Turm abgeschlossen werden.

Sehenswert sind die Altarfenster, die Figuren im Altarraum und das Altarbild. Die Buchholz-Grüneberg-Orgel hat einen romantischen Klangcharakter. Das Instrument wurde 1818 von J. S. Buchholz, Berlin, gebaut und 1866 von B. Grüneberg, Stettin, erweitert. Sie gehört zu den herausragenden Beispielen des Orgelbaus der Romantik im norddeutschen Raum.

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